Erhellendes zum WWF Teil 3 (via Maulwurfhuegel R.I.P.)

Beim Streifzug durchs Netz findet man manchmal wahre Perlen. Hier ist so eine in 4 Teilen. Original gehostet bei Freenet. Die Seiten gibt es nicht mehr. Aber bei archive.org sind sie noch auffindbar (Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4).

Der WWF hat Geburtstag …

2003 aus einem Forum …
– Teil 3 –
Autor: Ronald

Die Bedeutung der WWF-Naturparks (Teil 1)

Als am 31.08.1994 US-Soldaten und Hilfsorganisationen aus aller Welt im Osten Zaires den Kampf gegen Cholera, Ruhr und Hunger unter einer Million Flüchtlingen aus Ruandaaufnahmen, forderte die „New York Times“ ihre Leser in einem Leitartikel auf, über das Schicksal der Gorillas in Ruanda nachzudenken: „Bisher… sind die Gorillas in Ruanda verschont geblieben, was eine wunderbare Nachricht ist… In Wahrheit hängen alle Lebewesen in dieser Not zusammen, und der Gorilla ist vom Homo sapiens nur ein kleines Glied in der Kette der Evolution entfernt… Glücklicherweise hat eine Zählung ergeben, daß bis auf zwei, deren Ableben jetzt beinahe wie ein Todesfall in der Familie erscheint, alle Tiere wohlauf sind.“

Die Times erwähnte allerdings nicht, daß der Virunga Mountain Park, wo die Gorillas leben, auch das Aufmarschgebiet der Guerillas der Ruandischen Patriotischen Front (RPF) war, die ab Oktober 1990 Ruanda mit Krieg überzog, und zwar mit voller Unterstützung des ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni und Lady Lynda Chalkers, der britischen Ministerin für Übersee-Entwicklung.

Dieses Beispiel zeigt recht deutlich, wie die Manipulation der Bewohner der westlichen Industriestaaten – anhand von 650 Gorillas – durch die eigenen Medien bewerkstelligt wird, um die Gesellschaft mit Prinz Philips konfusen Ideen über die Gleichstellung von Tier und Mensch zu durchdringen.

Die doppelte Nutzung des Parks als Wildreservat und Aufmarschgebiet für einen blutigen Aufstand berührt den Kern der Afrikastrategie der britischen Königsfamilie. Die Abtrennung großer Landstriche als „Nationalparks“, „Wildreservate“ und „Naturschutzgebiete“ hat in ganz Afrika unzähligen Menschen und Tieren das Leben gekostet.

Heute nehmen Wildreservate und Nationalparks in Afrika südlich der Sahara etwa 2 Mill. km2  oder über 8% der Bodenfläche ein. Nur wenige Länder wie Mauretanien sind verhältnismäßig ungeschoren diesem Park-Unwesen entgangen, aber beispielsweise in Tansania sind 40% des Staatsgebietes mit „Parks“ belegt (die nicht alle auf der Landkarte ausgewiesen sind). Wie in Ruanda dienen die Parks vielfältigen Zwecken:

Sie verschließen riesige Landstriche der wirtschaftlichen Nutzung. Zwar haben die Vereinten Nationen Berechnungen angestellt, daß die Parks den Ländern zu Einnahmen z.B. aus dem Tourismus verhelfen, doch die Schaffung solcher Parks kommt eher der größten Landnahme gleich, seit Dschingis Khan im 13. Jahrhundert Mittelasien überrollte.

Ein Engländer bemerkte dazu: „Wenn die Briten die Bevölkerung aus einem Gebiet fernhalten wollten, haben sie daraus ein Wildreservat gemacht. Dann können sie sagen: ,Dies ist ein Wildreservat, also könnt ihr hier nicht hin‘.“

Über 17% des winzigen Ruanda sind durch solche Reservate blockiert. Die Reservate liegen oft in Gebieten mit reichen Vorkommen an strategischen Rohstoffen. Beispielsweise liegt unter dem Park in der Grenzregion Nigers ein unerschlossenes Uranerzlager. Die Verwaltung der Parks durch landesfremde Institutionen wie den WWF bedeutet einen direkten Eingriff in die nationale Souveränität der betreffenden Staaten.

(Weiter unten komme ich auch zu der „Trauer“ und den „Aktivitäten“ des WWF nach der deutschen Wiedervereinigung, um den nun verschwundenen Todesstreifen, der Deutschland mit all seinen Folgen durchzog.)

Mit der Begründung, gegen Wilddiebe vorzugehen, setzt die Verwaltung oft paramilitärische Kräfte ein. „Die Funktion der Nationalparks besteht darin, der örtlichen Regierung die Kontrolle über das Land aus der Hand zu nehmen“, sagte ein Experte dem Nachrichtenmagazin EIR. „Der Nationalpark wird von einem Treuhänderausschuss geleitet, wenigstens war das ursprünglich so… Dieser war selbständig und wurde nur von weißen Umweltschützern, die alle Militärs waren, kontrolliert.“

In fünf Ländern Afrikas – Kamerun, Zaire, der Elfenbeinküste, Kenia und Sambia – untersteht dem WWF mindestens ein Park. In fünf weiteren Ländern werden die Parks von Behörden wie dem UN-Entwicklungsprogramm (UNDP), der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) oder der Internationalen Union für die Bewahrung der Natur (IUCN) verwaltet.

Sieht man einmal von der „Nutzung“ der Parks durch die Wildtiere ab, dienen sie als Versteck und Aufmarschgebiet für Aufständische aller politischen Zielrichtungen. Viele Reservate und Parks sind wegen ihrer grenzübergreifenden Lage zugleich „militärisches Sperrgebiet“. Prinz Philips WWF kümmerte sich im Virunga-Park um die Gorillas, während die RPF den gleichen Park als Aufmarschgebiet für ihre Invasion nach Ruanda benutzten. Zudem profitierte Uganda von der Vertreibung der Gorillas durch die RPF-Operationen. Laut „Africa Analysis“ hatten die Umtriebe der RPF die Gorillas von Ruanda nach Uganda vertrieben, was Museveni die Gelegenheit bot, seinen eigenen „Ökotourismus“ aufzuziehen.

Blicken wir in die jüngere Geschichte Afrikas, erstaunt es niemand mehr, warum Afrika seit den 70er Jahren von Bürger- und Grenzkriegen heimgesucht wird. Ohne die Guerillastützpunkte in den Parks der königlichen Familie wären diese nicht möglich. Im zweiten Teil wende ich mich dem kolonialistischen Ursprung der Parks zu…

Die Bedeutung der WWF-Naturparks (Teil 2)

Im kolonialen Afrika gab es zwei Phasen in der Bewegung für Nationalparks und Wildreservate. In der ersten Phase, der Wildhegephase, wurde die Jagderlaubnis auf die weiße Kolonialelite begrenzt, angeblich um den schwindenden Bestand bevorzugter Wildtierarten zu erhalten. Häufig vertrieben die Kolonialbehörden die eingeborene Bevölkerung von ihrem Wald- und Weideland, um Wildreservate einzurichten, und verbot ihr, dort zu jagen. In grotesker Weise wiederholte man hier die feudalen Gepflogenheiten des mittelalterlichen Europa.

Die zweite Phase, die nach dem Zweiten Weltkrieg begann, war die Naturschutzphase. Die Jagd wurde nach und nach ganz verboten, und an die Stelle der ritualisierten Jagdobsession der kolonialen Elite trat immer mehr die Huldigung der heidnischen Erdmutter Gaia, das „ökologische Bewusstsein“. Der „Nationalpark“ löste das „Wildreservat“ ab, und die Kamera ersetzte (meistens) den Karabiner.

Seit den holländischen Kolonialverordnungen von 1657 am Kap hat es immer wieder unterschiedliche Vorschriften zur Einschränkung der Großwildjagd in Afrika gegeben. Aber die koordinierten Bemühungen, breite Landstriche zu Reservaten zu machen, begannen erst 1896, als der britische Premier- und Außenminister Marquis von Salisbury eine Begrenzung der Jagd in Britisch-Afrika forderte. Im Jahr 1900 berief Salisbury zu der Frage eine Konferenz der europäischen Kolonialmächte in London ein.

Durch die Übereinkommen dieser Konferenz wurde den Eingeborenen das Jagdrecht praktisch ganz entzogen, selbst außerhalb der Reservate, indem man den Einsatz der traditionellen Schlinge und Fallgrube als „grausam“ verbot. Gleichzeitig wurde ein früheres Abkommen der britischen, französischen, deutschen und portugiesischen Kolonialverwaltungen erneuert, das den Eingeborenen den Gebrauch von Feuerwaffen verbot.

Die „Society for the Preservation of Fauna in the Empire“ (Gesellschaft für die Erhaltung der Tierwelt im Empire), die später den World Wildlife Fund hervorbrachte, sollte sicherstellen, daß das Abkommen von 1900 in die Tat umgesetzt wurde. 1933 fand in London eine Nachfolgekonferenz statt. Graf Onslow, der Vorsitzende der Fauna, leitete die britische Delegation. Das wichtigste Ergebnis dieser Konferenz war ein Beschlss über die Einrichtung von Nationalparks in Afrika. Die Wildpark-Gesetzgebung der meisten afrikanischen Länder heute lässt sich auf die kolonialen Erlasse zurückführen, die in der Folge der Konferenz von1933 verfügt wurden.

Mit den Nationalparks und Reservaten, die nach den Abkommen von 1900 und 1933 eingerichtet wurden, entstanden neue Grenzen innerhalb der afrikanischen Kolonien, welche unter dem Vorwand, das Wildtierleben zu schützen, von der eingeborenen Bevölkerung nicht überquert werden durften. Diese internen Grenzen, durch die koloniale Enklaven geschaffen worden, blieben auch wirksam, nachdem die Kolonien ihre Unabhängigkeit errungen hatten.

Schon vor der Londoner Konferenz von 1900 gab es in Afrika erste Reservate. Sie wurden 1889 vom südafrikanischen Präsidenten Paul Krüger eingerichtet. Eines von ihnen war das Sabi-Reservat an der Grenze zur portugiesischen Kolonie Mosambik – der heutige Krüger-Nationalpark.

Dann kam der Burenkrieg zwischen dem britischen Empire und den Afrikanern.

Nachdem 1869 in Kimberley und 1886 in Witwatersrand auf dem Gebiet der Burenrepublik reiche Gold- und Diamantenvorkommen entdeckt worden waren, strömten Goldsucher und Abenteurer aus aller Herren Länder zu Tausenden in den Burenstaat, vor allem aus britischen Kolonien. Die Buren, größten Teils Farmer, beobachteten diese Invasion äußerst misstrauisch; sie bezeichneten sie als Uitlanders (Ausländer), besteuerten sie hoch und versagten ihnen das Wahlrecht. Die Spannungen zwischen Uitlanders und Buren nahmen im Lauf der kommenden Jahre zu und führten schließlich in Johannesburg zu einem Aufstand der Uitlanders gegen die Burenregierung.

Diese Revolte war von Ihrer Majestät Premierminister der Kapkolonie (heute Kapprovinz), Cecil Rhodes initiiert worden, was Großbritannien den Vorwand lieferte, sich zum „Anwalt“ der Ausländer in den Burenrepubliken zu machen und erneut gegen deren Unabhängigkeit vorzugehen. Das eigentliche Interesse der britischen Politik galt jedoch der Kontrolle der Bodenschätze und der Verwirklichung des sogenannten „Kap-Kairo-Plans“, der ein geschlossenes britisches Kolonialreich von Ägypten bis Südafrika vorsah. Was diese „Anwaltschaft“ der Briten wert war, sieht der aufmerksame Beobachter an den Friedensbedingungen im „Vertrag von Vereeniging“, der dem Gemetzel ein Ende bereitete. Hier hatten die Briten keine Probleme auch diskriminierenden Regelungen zuzustimmen, welche die Bürgerrechte der nicht-weißen Einwohner Transvaals und des Oranje Freistaats einschränkten.

Nach anfänglichen Erfolgen der Buren, wurde der englische Oberbefehlshaber Gen. Redvers Buller, durch Feldmarschall Frederick S. Roberts ersetzt. Mit dessen Stabschef Horatio H. Kitchener trafen 60.000 Mann Verstärkung ein und Lord Kitchener führte einen brutalen Feldzug im Gebiet des Krüger-Parks: Die Ernten wurden zerstört, das Vieh abgeschlachtet und die Wildtiere getötet, um den Buren die Nahrungsmittel zu nehmen. Diese „ökologische Kriegführung“ hinterließ eine verwüstete Region. In dieser Zeit konnte die Welt auch die Errichtung der ersten Konzentrationslager beobachten, worin etwa 27.000 Buren, meist Frauen & Kinder einen qualvollen Tod starben. Gegen Ende der Kampfhandlungen, standen zeitweise 450.000 englische Soldaten ca. 50.000 Buren-Kämpfern gegenüber.

1902 richtete Lord Milner, ein Mitarbeiter des Erbauers des britischen Kolonialreichs in Afrika Cecile Rhodes, den Park wieder ein, nachdem Südafrika britische Kolonie geworden war. Der erste Aufseher des Parks, Major James Stevenson-Hamilton, hatte am Krieg gegen die Buren im 6. Dragonerregiment teilgenommen. Lord Milner wies ihn an, den Park von „Kaffern“ sowie weißen Landbesitzern zu säubern und sich „bei allen ganz und gar unbeliebt zu machen“. 45 Jahre lang, bis er 1946 in den Ruhestand trat, führte Stevenson-Hamilton diesen Auftrag rücksichtslos aus, säuberte 28.000 km2 Landfläche von ihrer ursprünglichen Bevölkerung und führte einen militärischen „Anti-Wilderer-Feldzug“ durch.

Auch die Eingeborenen, die nicht vertrieben wurden, mussten gehen, da die Jagd ihre Hauptnahrungsquelle darstellte. Sie strömten in die Städte und Bergwerke, wo sie praktisch Sklavenarbeit für das neue britische Regime leisten mussten. Stevenson-Hamiltons Art der Kriegführung gegen die Urbevölkerung wurde von Oberst Mervyn Cowie ausdrücklich als Grundlage für die Nationalpark-Politik in allen britischen Kolonien Afrikas hervorgehoben.

Cowie schuf 1946 den ersten kolonialen Park in Kenia und leitete dort die Parkverwaltung 20 Jahre lang. Als er in den Ruhestand trat, schilderte er, wie er Zehntausende Quadratkilometer Land von den Ureinwohnern konfisziert, Massenumsiedlungsprogramme durchgeführt und dieses Land dann in 30 Parks umgewandelt hatte. „Ich kopierte jede einzelne Idee in Stevenson-Hamiltons Buch Eden in Südafrika“, berichtete Cowie.

Sehen wir als nächstes, wie man sich durch Bedienung natürlicher Vorgänge, der „lästigen“ Ureinwohner noch entledigen kann …

Einfügung !

Vorab bedarf es hier einer kleinen, aber wichtigen Korrektur!

Wenn ich, wie im vorigen Bericht z.B. – von der Anwaltschaft der Briten – schreibe, so sind damit keinesfalls ausnahmslos Menschen mit britischer Staatsangehörigkeit gemeint. Es bezieht nur jene mit ein, die sich in der nachfolgend beschriebenen Denktradition üben, die menschenverachtenden Kolonialisten/Imperialisten weltweit gemein ist. Gerade hier war dieses „Empire“ führend. Dazu sehen wir in die Biografie des im letzten Teil erwähnten Cecil Rhodes; er sah die Briten als „erste Rasse der Welt“ an und träumte von einer Wiedervereinigung der anglo-amerikanischen Welt unter einer gemeinsamen, imperialen Regierung.

Das sich solches Gedankengut bis in die jüngeren Geschichte gerettet hat sehen wir bei Bertrand Russell. In seinem Buch „The Impact of Science on Society“ (1951) meint er unverholen, hoffentlich könne das Massensterben durch Verhungern in der Dritten Welt zur Lösung des Überbevölkerungsproblems beitragen.

„Will man die wahre Geschichte verstehen“, schreibt der amerikanische Historiker Anton Chaitkin, „muß erst untersucht werden, wie sich die Nationen/Menschen zu folgender Frage verhalten: Gab der Schöpfer uns Menschen den Verstand, um wissenschaftlichen und sozialen Fortschritt zu gestalten, oder müssen immer irgendwelche ‚Autoritäten‘ die Menschen am Gängelband halten, als wären sie nicht besser als Tiere?“

Dies sei das ständig bohrende grundsätzliche Problem jeder historischen oder politischen Analyse. Man sieht die Übeltäter, die sich für diesen oder jenen Zweck verbündet haben. Man sieht andere, die sich ehrlich für einen guten Zweck einsetzen. Doch was haben diejenigen getan, die mächtig genug waren, die Ereignisse im Großen zu gestalten, um beide Gruppen zu fördern oder zu hindern? Und welchen Grundideen folgten sie dabei?

Solche „Ideen“ wie sie bei Rhodes/Russell zu Tage treten sind in der „Elite Englands“ früherer Zeiten weit verbreitet. Nun sollte sich aber kein „Otto-Normalverbraucher“ mit weißer Hautfarbe oder britischem Pass anmaßen, er falle auch in diese Kategorie. Er wird für das verrichten von Arbeiten aller Art, zum jubilieren am Straßenrand oder als Kanonenfutter in Eroberungsfeldzügen gebraucht, mehr aber auch nicht. Wenn einer wie Cecil Rhodes vom „herrschen“ träumt sind andere gemeint. Dies geht u.a. auf den Leiter des dreiköpfigen „Geheimausschuss“ der britischen Ostindiengesellschaft Lord Shelburne (1733-1804) zurück.

Wir erinnern uns:

Im Jahre 1776 hatten die amerikanischen Kolonien ihre Unabhängigkeit von der britischen Krone erklärt. Die Truppen der mächtigen Kolonialmacht, denen es ein Leichtes hätte sein sollen, diesen „Aufruhr“ niederzuschlagen, wurden 1781 von Washingtons Freiheitsarmee in Yorktown zur Kapitulation gezwungen. In den befreiten Kolonien waren bald die Folgen des Krieges überwunden, und nachdem sich die neuen Vereinigten Staaten von Amerika 1787 die erste von den Bürgern selbst ausgearbeitete, freiheitliche Verfassung gegeben hatten, begann ein politischer und wirtschaftlicher Aufschwung, der auf die geknechteten Völker der alten Welt wie ein mächtiger Magnet wirkte. Scharenweise brachen die Menschen auf in die neue Welt.

Die Wirtschaftsmacht der britischen Oligarchie war nicht nur durch den verlorenen Krieg gebeutelt. Für die Herren des Feudalsystems bestand die Gefahr, daß sich politische Freiheit, und vor allem die in der amerikanischen Verfassung festgeschriebene Pflicht des Staates, für das materielle „Wohlergehen“ aller seiner Bürger zu sorgen, bald auch in der alten Welt durchsetzen würden. In dieser Zeit benötigten die Herrscherfamilien des britischen Imperiums nichts dringender als eine Rechtfertigung für ihre Existenz.

Zu diesem Zweck beschäftigte Shelburne mehrere „Mietschreiber“, u.a. Adam Smith & Thomas Malthus. Schon 1776, also zu Beginn des Krieges schrieb Smith sein „The Wealth of Nations“ in dem es heißt:

„Jede Tierart vermehrt sich natürlicherweise im Verhältnis zu den Mitteln ihrer Erhaltung, und keine Gattung kann sich jemals darüber hinaus vermehren … In der zivilisierten Gesellschaft kann die Knappheit der Erhaltungsmittel der weiteren Vermehrung der menschlichen Gattung nur in den unteren Volksschichten Grenzen setzen; und sie kann dies nur tun, indem sie einen Großteil der Kinder, die ihre fruchtbaren Ehen erzeugen, vernichtet … Der Markt wäre so überschwemmt, daß er schon bald ihren Preis (die Löhne) senken würde, auf diese Weise regelt die Nachfrage nach Menschen … notwendigerweise die Produktion von Menschen … und hält sie an, wenn sie zu schnell voranschreitet.“ Adam Smith, Der Wohlstand der Nationen (The Wealth of Nations , Kap. 8.)

Smith wendet hier ein Hauptgesetz der Tierökologie an, das man heute als „Tragfähigkeit“ bezeichnet: Die Menge der Ressourcen bestimmt die Obergrenze der Population einer Spezies. Im Fall des Menschen ist es Smith zufolge die Kürzung der Löhne, welche die Ressourcen verknappt und so die Bevölkerungszahl senkt, indem die Kinder der Armen verhungern. Dieses Werk sollte wohl schon „vorab“, den Bürgern in der „Neuen Welt“ aufzeigen, daß ihre Ideen zum Scheitern verurteilt sind.

Malthus oblag es dann 1798 die benötigte Erklärung zu liefern, welche die Erfolge der neuen Welt beiseite fegte, den Anspruch auf wirtschaftliches Wohlergehen ins Reich der Utopie verwies und mit eiserner Notwendigkeit bewies, warum die unteren Klassen auf die Dauer immer arm und notleidend sein müssen, „einfach weil es viele sind“. Das Buch kam sozusagen genau zur rechten Zeit und wurde berühmt.

Schon in der Einleitung seines Essays zum Bevölkerungsgesetz heißt es:

„Dem Bild, das der Verfasser vom menschlichen Leben entworfen hat, ist eine melancholische Färbung eigen.“ Diese „düsteren Töne“ seien gerechtfertigt, denn, so erklärt er gleich im ersten Kapitel, er „habe manche der Spekulationen über die Vervollkommnungsfähigkeit von Mensch und Gesellschaft mit großem Vergnügen gelesen“, aber auf diesen „beglückenden Fortschritt“ könne man nicht hoffen, es gibt nämlich „unüberwindliche Hindernisse, die den Weg zu seiner Verwirklichung versperren.“

Kaum hat das Buch begonnen, und schon hat Malthus die „Vervollkommnungsfähigkeit von Mensch und Gesellschaft“ vom Tisch gewischt. „Unüberwindliche Hindernisse“ gibt es. Worin bestehen die wohl? Vielleicht in der Selbstsucht einer Adelskaste, die sich weigert, den Staat an der bestmöglichen Entwicklung aller Menschen und der Gesellschaft insgesamt auszurichten? Nein, daran denkt Thomas R. Malthus nicht. Er behauptet, „daß die Vermehrungskraft der Bevölkerung unbegrenzt größer ist als die Kraft der Erde, Unterhaltsmittel für den Menschen hervorzubringen.“ Es folgt sein berühmtes Gesetz: „Die Bevölkerung wächst, wenn keine Hemmnisse auftreten, in geometrischer Folge an. Die Unterhaltsmittel nehmen nur in arithmetischer Folge zu.“ Das ist ein nettes Zahlenspiel, mehr aber auch nicht.

Eine geom. Folge ist zum Beispiel: 1, 2, 4, 8, 16, 32, usw. und eine arithm. Folge ist: 1, 2, 3, 4, 5, 6, usw.

Es lässt sich mathematisch zeigen, daß nach einer gewissen Anzahl von Schritten eine wachsendegeometrische Folge jede arithmetische Folge übertreffen wird. Doch trifft das Zahlenspiel auch auf die Wirklichkeit zu? Ist mit diesem simplen Beispiel wirklich das Wesentliche der Menschheitsentwicklung beschrieben? Immerhin ist der Mensch das einzig vernunftbegabte Wesen, welches die Naturgesetze erkennen und durch völlig neue Technologien für seine Existenz nutzen kann. Trägt das Rechenbeispiel, einfältig wie es ist, dem wirklich Rechnung? Natürlich nicht! Deshalb überrascht es auch nicht, daß Malthus dem Leser im gesamten Buch den Beweis für sein Gesetz schuldig bleibt. Er rechnet zwar hier und da aus, welche Bevölkerungszahlen sich bei einer Verdoppelung und Vervierfachung ergeben würden, und behauptet dann, daß sich niemand eine Vervierfachung der Nahrungsmittelproduktion vorstellen kann, aber Beweise oder historische Statistiken für seine zum „Gesetz“ erhobene These legt er nirgends vor.

Dafür zieht er umso hurtiger Schlussfolgerungen aus seinem unbewiesenen Gesetz:

„Die natürliche Ungleichheit, die zwischen den beiden Kräften – der Bevölkerungsvermehrung und der Nahrungsmittelerzeugung der Erde – besteht, und das große Gesetz unserer Natur, das die Auswirkungen dieser beiden Kräfte im Gleichgewicht halten muss, bildet die gewaltige, mir unüberwindlich scheinende Schwierigkeit auf dem Wege zur Vervollkommnungsfähigkeit der Gesellschaft … Deshalb scheint dieses Gesetz auch entschieden gegen die mögliche Existenz einer Gesellschaft zu sprechen, deren sämtliche Mitglieder in Wohlstand, Glück und verhältnismäßiger Muße leben.“

Diese Worte von Malthus lassen nichts Gutes für die Zukunft der neuen Welt erahnen, deren Verfassung gerade diesen allgemeinen Wohlstand zum Staatsziel erklärt hatte. In der Tat kommt Malthus zu dem Schluß, daß der damals unbestreitbare Wohlstand der Bevölkerung in den Vereinigten Staaten nur von kurzer Dauer sein könne, weil dort nämlich noch reichlich Boden zur Verfügung stehe. Deswegen sei dort die naturnotwendige Armut der arbeitenden Schicht kurzfristig außer Kraft gesetzt.

Malthus schreibt: „Wer sich den Glückszustand der unteren Klassen des amerikanischen Volkes vor zwanzig Jahren ins Gedächtnis ruft, wird natürlich den Wunsch hegen, sie für alle Zeit in diesem Zustand zu bewahren .., doch könnte er sich ebenso billig der Erwartung hingeben, seine Ehefrau oder seine Liebste ließe sich vor dem Altern schützen, wenn er sie niemals dem Sonnenlicht oder frischer Luft aussetze.“

Nach all diesen „Beweisen“ zieht Malthus endlich seine entscheidende Schlussfolgerung, nämlich „daß kein mögliches Opfer, keine Mühe der Reichen in einem schon lange bewohnten Land für eine gewisse Zeit die unteren Klassen der Gemeinschaft in eine hinsichtlich der Umstände gleiche Lage versetzen könnte, in der sich das einfache Volk in den nördlichen Staaten Amerikas vor rund 30 Jahren befand. Die unteren Klassen der europäischen Völker mögen irgendwann in der Zukunft weit besser unterwiesen sein als gegenwärtig. Man könnte ihnen beigebracht haben, die geringe Freizeit, über die sie verfügen, auf viel bessere Weise hinzubringen als in der Kneipe; sie könnten unter besseren und gerechteren Gesetzen leben, als sie es vielleicht in dem einen oder anderen Land bisher getan haben; ich halte es sogar für möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich, daß sie über mehr Freiheit verfügen könnten.

Keinesfalls liegt es aber in der Natur der Dinge, daß ihnen so viel Lohn oder Unterhaltsmittel zugebilligt werden können, daß es ihnen allen erlaubt ist, früh zu heiraten, im vollen Vertrauen darauf, ohne Mühe eine vielköpfige Familie versorgen zu können.“ Was kann man von einem Buch auch anderes erwarten, dessen Autor in einer Fußnote selbst zugibt: „Es darf nicht der Hinweis fehlen, daß die Hauptthese dieser Abhandlung einzig und allein die Notwendigkeit einer Klasse von Besitzenden und einer solchen von Arbeitenden zu belegen trachtet …“

An all dies sollte gedacht werden, wenn man Jay W. Forresters Lob auf  Malthus vernimmt: „Die wesentlichen Schriften von Malthus sind sorgfältig konstruiert und gut dokumentiert; und die Argumente von Malthus waren richtig, als er sie machte, sie waren es seither und sie stimmen heute noch.“ Mehr zu Mr. Forrester, dem Autor des Weltmodells Grenzen des Wachstums, welches vom Club von Rom Anfang der siebziger Jahre in millionenfacher Auflage weltweit verbreitet wurde unter dem Stichwort Alexander King.

Ich für meinen Teil bin bedient, von den großen Leistungen dieses hoch gerühmten Thomas R. Malthus, weiß ich doch nun wem sie dienten bzw. dienen.

Die Bedeutung der WWF-Naturparks (Teil 3)

Der Schluss in Teil 2 und die „Einfügungen“ lassen für die Ureinwohner Afrikas nichts „Gutes“ erwarten. Standen – und behaupte kühl, stehen – sie doch dem Entfaltungsstreben eines „Empire“ und dessen einstigen und jetzigen „Machern“ im Weg. Auch wenn heutige Anthropologen zu dem Schluß kommen, daß die „Wiege der Menschheit“ in Afrika stand und die breite Bevölkerung der nördl. Hemisphäre ebenfalls eingesehen hat, daß „Ur-Oma & Opa“ dort zu suchen sind, unterscheiden sich diese Menschen und ihre Nachkommen von den Nachfahren, der durch die Völkerwanderung in die nördl. Gebiete des Planeten Erde verschlagenen Artgenossen. Sie wurden von der Schöpfung – wohlweißlich – mit dunkler Hautfarbe ausgestattet, bzw. bei der Bevölkerung in der nördlichen Hemisphäre haben sich die Pigmente mangels höherer Sonneneinstrahlung zurückgebildet. Das dies ein natürlicher Prozess ist, der – so weiß man heute – u.a. der Bildung von Vitamin D dient. So würde meine Definition lauten, falls es überhaupt was zu definieren gäbe. (Die Unterschiede zwischen „Männlein/Weiblein“ werden vorausgesetzt.)

Ein wie auch immer geartetes Dozieren über Rassen usw., sollte nur im Tierreich Anwendung finden, um das auch einmal an dieser Stelle deutlich zu machen. Das soll’s jetzt aber gewesen sein, kommen wir zu den „erprobten“ Praktiken englischer Kolonialherren zurück. Das die riesigen Naturparks ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Verbreitung von Parasiten und Krankheitsüberträgern sind, ist vielleicht nicht jedem bekannt. Ich werde es hier am Beispiel der Tsetsefliege erläutern, welche die Schlafkrankheit (Trypanosomiasis) überträgt.

Die afrikanischen Stämme hatten die Tsetsefliege durch kontrollierten Anbau und Rodung der Gehölze in der Nähe menschlicher Siedlungen weitgehend unter Kontrolle. Die Eingeborenen wussten, daß es einen engen Zusammenhang zwischen dem Vorkommen der Fliege und dem Wildbestand, besonders Antilopen, gibt. Aus diesem Grunde widersetzten sich viele Stammeshäuptlinge der Einrichtung der Parks und dem damit verbundenen Jagdverbot, da die zwangsläufige Vermehrung der Tsetsefliege die Viehherden bedrohte.

1892 machten die Zulus geltend, daß die Rinderschlafkrankheit vor allem deswegen wieder massiv zugenommen hätte, weil sich das Großwild im Zuge des staatlich verordneten Wildschutzes massiv vermehrt habe. Diese Theorie wurde 1894 von Dr. David Bruce erhärtet, der sich damals für eine Änderung der Politik einsetzte. In dem von der britischen Südafrikagesellschaft verwalteten Gebiet hoben die Kolonialbehörden die Wildschutzgesetze tatsächlich auf und begannen mit dem Abschuss des Wilds, um so die weitere Ausbreitung der Krankheit zum Stillstand zubringen. Das aber rief bei der Society for the Preservation of the Wild Fauna of the Empire einen Aufschrei des Protests hervor. Der Missionsarzt Dr. George Prentice prangerte die Wildschutzpolitik bei der britischen Kolonialbehörde an: „Ich bin der Meinung, daß diejenigen, welche für die Wildgesetze verantwortlich sind, auch die Ausbreitung der Tsetsefliege zu verantworten haben, und daß die Opfer der Trypanosomiasis Märtyrer der törichten Politik des Wildschutzes sind. Jeder Beamte und jedes Mitglied der Gesellschaft für die Bewahrung der Fauna, der angesichts der bekannten Tatsachen das Gegenteil behauptet, möge die Aufrichtigkeit seiner Behauptung dadurch beweisen, daß er uns erlaubt, an ihm mit unseren lokalen Gattungen der Tsetsefliege zu experimentieren.“

1925 waren etwa 57.000 Quadratkilometer in Südrhodesien von der Fliege verseucht. Die einsetzende Panik zwang zu umfangreichen Wildabschuss in der Nähe der Kolonialsiedlungen. In von Afrikanern bewohnten Gebieten wurde das Jagdverbot beibehalten. Heute (Mitte 90er) „haben die blutsaugenden Tsetsefliegen zehn Millionen Quadratkilometer des tropischen Afrika in einem breiten Streifen quer über den Kontinent mit 34 Ländern befallen“, wie Lee und Gerry Durrell zugeben mussten, die für das Conservation Monitoring Center (Wildschutzbehörde) in Gambridge/England, eine vom WWF finanzierte Behörde, schreiben. Die Autoren prangern dennoch moderne Sprühmethoden an, mit denen versucht wird, der Tsetsefliege beizukommen. In der Tat „wachsen die tsetse-freien Gebiete so schnell, daß … die reale Möglichkeit besteht, daß die Ausbreitung des Viehbestands auf die Grenzregionen zu einer Bedrohung für das Großwild wird … Die Vernichtung der Tsetsefliege könnte zum Unglück Afrikas werden.“ So kann man Menschenverachtung auch ausdrücken, – rein wissenschaftlich natürlich. Der Einsatz von Insektiziden ist in den Nationalparks streng verboten. Seit Mitte der 80er Jahre nimmt folglich die Trypanosomiasis wieder zu, vor allem in Uganda (bis 1997 = Lady Lynda Chalkers).

(Zu gegebener Zeit werde ich auch das politisch motivierte DDT-Verbot erörtern.)

Auch Bruce Kinloch, damals der oberste Parkaufseher in Tansania, Malawi und Uganda bedauerte den Rückgang der Tsetsefliege:

„Die Tsetsefliege hatte lange Zeit verhindert, daß Menschen die schönen Landschaften, die unberührte Wildnis, den natürlichen Lebensraum großer Wildbestände in ihrer destruktiven und oft verschwenderischen Art nutzen.“

Dieser Ausspruch von Mr. Kinloch verdient der besonderen Beachtung. Macht er doch geradezu exemplarisch deutlich wie der „ökologisch Unbedarfte“ – wurde in „Operation Stronghold“ (s.o.) beschrieben -, manipuliert wird/werden kann.

Wir stellen uns einen Dokumentarfilm über die Weiten Afrikas vor, den z.B. sein Kumpel Grzimek gedreht hat. Beim bestaunen der malerischen Schönheit dieses Kontinents, unterbrochen von einzigartigen Tieraufnahmen, wird der Zuschauer mit den immer und immer wieder gleichen Hinweisen aufgefordert sich doch eben dieser bewußt zu werden, um im Verlauf solche und ähnliche Sprüche einzufügen. Was empfinden Kinder wohl dabei, wenn die Tsetsefliege, wie in diesem Fall, als etwas „Gutes“ dargestellt wird? Ich empfehle es dem Leser mit Nachdruck sich Dokumentarfilme (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel) unter dieser Prämisse anzusehen. Die Kommentare kommen wirklich einer Gehirnwäsche gleich, die überwiegend im Kindesalter stattfindet.

Auch gerne genommen werden Szenen mit Jungtieren wobei sich „sorgende Mütter“ der „Babys“ annehmen. Bei Raubtieren darf natürlich der Hinweis nicht fehlen, was alles mit den mächtigen Zähnen angerichtet werden kann. Dies sieht der Interessierte nur selten. Etwa dann, wenn z.B. ein Löwenmännchen von einem jüngeren Konkurrenten zum Abdanken gezwungen wird.

Ist der Jüngere erfolgreich und verjagt das – meist als Pascha verniedlichte – Alt-Männchen, wird er umgehend allen Nachwuchs des Vorgängers (dessen er habhaft werden kann) töten. Mögen die weiblichen Mitglieder des „Harems“ – den er bei der Gelegenheit auch übernimmt – das „mächtige Gebiss“, mit den soooooo großen und soooooo gewaltigen Zähnen noch so fletschen.

Zu erwähnen wäre noch, daß die Kommentatoren seit einigen Jahren dazu übergegangen sind, von „essenden“ Tieren zu faseln.

Die Bedeutung der WWF-Naturparks (Teil 4)

Wie oben gesehen kann die Natur ein treuer Helfer in Form einer winzigen Fliege sein, so der Kolonialist ihr ein wenig „Nachhilfe“ gibt. Das es auch anders geht zeigt uns der in Teil 2 erwähnte Mervyn Cowie. Von 1952 bis 1960 herrschten die britischen Kolonialbehörden in Kenia unter Leitung des Parkaufsehers Oberst Cowie mit Notstandsmaßnahmen, um eine angebliche Eingeborenenrevolution zu bekämpfen. Die Methoden, die man gegen das kenianische Volk unter dem Vorwand der Bekämpfung dieser Revolution anwandte, wurden zum Modell für alle weiteren britischen Versuche, den Kontinent zu destabilisieren. Und wie in Kenia sind die Wildparks bis heute Ausgangspunkt dieser Unternehmen.

Der vermeintliche Sammelpunkt der kenianischen revolutionären Verschwörung war die Mau-Mau, eine angebliche Geheimgesellschaft innerhalb des größten und damals vorherrschenden Stammes in der Kolonie, der Kikuyu. Die Existenz der Mau-Mau hatte der britische Anthropologe und Nachrichtendienstler Louis Leakey entdeckt. Schon in den 30er Jahren hatte Leakey für den britischen Geheimdienst eine erschöpfende Studie über die Kikuyu erstellt.

Unter dem Vorwand, diese Verschwörung zu bekämpfen, erzwangen die Kolonialbehörden eine Massenumsiedlung der Kikuyu und anderer Völker aus ihren Stammesgebieten und brannten dabei ganze Wälder nieder. Die Durchführung der Angriffe lag größtenteils bei dem paramilitärischen Personal der von Cowie eingerichteten Wildparks.

Doch bei dieser Mau-Mau-Verschwörung stimmte etwas nicht, wie sich herausstellte. Nur 22 Weiße kamen in dem Aufruhr um, aber zwischen 18.000 und 30.000 Eingeborene – hauptsächlich bei Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Kikuyufraktionen und Kämpfen mit anderen Stämmen. Die Landwirtschaft in den Gebieten der Weißen blieb unangetastet, und die Mau-Mau brachten es nicht einmal fertig, das verwundbare Transportnetz oder andere Schlüsseleinrichtungen in den Städten anzugreifen.

Oberst Frank Kitson enthüllte in seinem 1960 erschienenen Buch Gangs and Countergangs, daß die Briten starke Mau-Mau-Einheiten anführten und viele (wenn nicht alle) Mau-Mau-Einheiten von den Kolonialbehörden künstlich geschaffen wurden. Indem sie Gewalttätigkeiten zwischen ihren „Gangs“ und „Countergangs“ einfädelten, stellten die Briten sicher, daß es nur zum Morden der Eingeborenen untereinander, nicht aber zur Revolution kommen würde. Die Mau-Mau-Banden wurden von General Sir George Erskine gelenkt. Er war im besetzten Nachkriegsdeutschland für die zivile Nahrungsmittelverteilung verantwortlich gewesen. Unterstützt wurde Erskine von Oberst Cowie, dem Manager des Parksystems, und auch von Bill Woodley, Erskines Geheimdienstchef.

Einige Untergebene Woodleys erhielten nach dem Ende des Notstands Positionen in Kenias Wildparks, wie Stan Bleazard, der den Marsabit-Nationalpark leitete, oder Major Temple Boreham, der Oberaufseher des Massai-Mara-Parks wurde. David Sheldrick, ein ehemaliger Nachrichtenoffizier des Kenia-Regiments, der direkt unter Pittman diente, übernahm die Operationen gegen „Wilderer“ im Tsavo-Elefantenpark. Woodley selber wurde Oberaufseher im Aberdares-Mountain-Park, während Cowie bis in die 60er Jahre die Verantwortung für das gesamte kenianische Parksystem inne hatte.

In den 60er Jahren begannen die Briten ihre winds of change-Politik, mit der die Völker Afrikas nominell ihre Unabhängigkeit erhielten. Aber obgleich die britische Flagge eingeholt wurde, blieb der alte Kolonialapparat erhalten; die Schlüsselpositionen in den Ministerien waren weiterhin mit Briten besetzt.

Nirgends war das offensichtlicher als in den Naturparks, die zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit mehr als 20% des Gebiets der Kolonien umfassten. Die obersten Wildhüter, die Polizeichefs der Parks und das Personal der Parkverwaltung stellten weiterhin die Briten. Hinzu kam die Neuerung, daß eine ständig wachsende Zahl dieser Parks, und in manchen Fällen die gesamte Parkverwaltung eines Landes, unter die Kontrolle privater Nichtregierungsorganisationen gestellt wurden, verwaltet von internationalen Treuhandausschüssen außerhalb der Einflussnahmen der Regierung.

Die Bedeutung der WWF-Naturparks (Teil 5)

Bevor ich mich den „Naturschutzgebieten“ in Europa widme, möchte das Kapitel Afrikas vorerst mit einer geschichtlichen Zusammenfassung über die Naturschutz- und Aufstandsgebiete im südlichen Afrika schließen.

Sambia:

Sambia war Hauptoperationsbasis und wichtigster Zufluchtsort aller „Befreiungsbewegungen“ im südlichen Afrika, die sich in den 60er, 70er und 80er Jahren gegen die Herrschaft der weißen Minderheit bzw. die Kolonialherrschaft erhoben.

In den 60er und 70er Jahren waren die angolanische UNITA (Nationale Union für die vollständige Unabhängigkeit Angolas) und die MPLA (Volksbewegung für die Befreiung Angolas) in dem riesigen, an Angola angrenzenden Naturparkkomplex beherbergt, und zwar vor allem im Wildschutzgebiet Westsambias (West Zambezi game management area). Der Naturpark wurde als Versteck und Ausgangspunkt zur Unterwanderung Angolas benutzt. Nachdem die MPLA nach der Unabhängigkeit Angolas 1975 an die Macht gekommen war, benutzte UNITA den Park weiterhin als Basis für den 17 Jahre dauernden Bürgerkrieg gegen die MPLA-Regierung.

Namibias SWAPO hatte ihren Stützpunkt im Sioma-Ngwezi-Nationalpark der an das westsambesische Wildschutzgebiet angrenzt.

Der südafrikanische ANC hatte seinen Hauptstützpunkt östlich des Sioma-Ngwezi-Nationalparks. Östlich des Mosi-pa-Tunya-Nationalparks an der Grenze zu Simbabwe, befand sich ein weiterer ANC-Stützpunkt.

Die Befreiungsbewegungen Simbabwes, ZANU und ZAPU, hatten ebenfalls östlich des Mosi-pa-Tunya-Parks ihre Basis, im gleichen Gebiet wie der ANC. Später baute die ZANU in Mosambik gegenüber dem angrenzenden Lower Zambesi Park in Sambia einen Stützpunkt auf. Die Frelimo (Einheitspartei Mosambiks) unterhielt eine Operationsbasis im sambesischen Luana and West Petauke Park, der direkt neben dem Lower Zambesi Park liegt.

Simbabwe/Rhodesien:

Das Ghonarezhou-Wildreservat in Rhodesien an der Grenze zu Mosambik diente zur Zeit der weißen Minderheitsregierung als Stützpunkt für Überfälle der „Selous Scouts“ nach Sambia und Mosambik hinein. Diese irregulären Verbände waren vom Oberökologen des rhodesischen Parksystems gegründet worden.

Nach der Unabhängigkeit Simbabwes 1980 wurde der Park weiterhin als Militärbasis benutzt, und zwar um Überfälle der Renamo abzuwehren. Renamo, eine primär gegen Mosambik gerichtete Rebellenbewegung, war vom ehemaligen Nachrichtendienstchef Rhodesiens aufgebaut worden.

1984 setzte das Parkamt Simbabwes „Operation Stronghold“ (vom WWF finanziert) in Gang, angeblich um gegen den Nashornfang einzuschreiten. Dabei wurden mindestens 145 „Wilderer“ getötet, darunter angeblich auch Offiziere des militärischen Flügels des ANC.

Südafrika:

Renamo-Versteck; ihre Ausbildung soll im Rahmen von „Operation Lock“ des WWF erfolgt sein. In den 90gern wurden in ähnlichen Trainingsprogrammen schwarze Söldner für Anschläge auf andere Schwarze ausgebildet, um Südafrika in einen Bürgerkrieg zu stürzen.

Das Hauptquartier der Renamo befand sich in Phalambora, eine Meile vom Eingang des Krüger-Nationalpark entfernt, der an der Grenze zu Mosambik liegt. Auch der Park selbst gehörte zum Übungsgebiet der Renamo. Der Krüger-Nationalpark grenzt an mehrere privat geführte Wildparks, die angeblich ebenfalls von der Renamo als Versteck und Übungsplatz benutzt werden. Dazu gehören die Bongani Mountain Lodge, das Kapama-Wild- reservat, das Timbavati-Naturreservat und das Sabi-Sand-Reservat.

Renamo hatte außerdem Stützpunkte im Ndumu-Park an der Grenze zu Mosambik, im Muzuli-Reservat in Natal und in den Parks des ehemaligen Homeland KaNgwane.

Auch das Maputoland-Wildreservat und der Mkuze-Wildpark in Kwazulu dienen angeblich als Stützpunkte für den Terrorismus der sogenannten „Dritten Kraft“, wobei Schwarze zu Massakern gegen andere Schwarze angestiftet werden, um den gesamten Süden Afrikas in Stammeskriege zu verstricken.

Namibia:

Die „Koevoet“, auf deutsch „Brecheisen-Truppe“, die vorgeblich zur Bekämpfung von Wilderern im namibischen Etosha-Park ausgebildet worden war, wurde später in Südafrika dazu eingesetzt, Schwarze zu Massakern gegen Schwarze anzustiften.

Angola:

Um die MPLA-Regierung gegen UNITA zu unterstützen, wurden Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre Kubaner von NVA-Offizieren aus der DDR ausgebildet, und zwar im Bicuan- und im Muna-Nationalpark. DDR-Militärberater bildeten dort auch Baader-Meinhof-Terroristen aus.

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